Balkonkraftwerke

Balkonkraftwerke und deren Funktionsweise

Lesedauer 4 Minuten

Balkonkraftwerke sind kleine, kostengünstige Solarsysteme, die Sonnenenergie in elektrischen Strom umwandeln. Während die Nutzung von Solarenergie im privaten Bereich früher hauptsächlich auf größere Dachanlagen beschränkt war, gewinnen Balkonkraftwerke zunehmend an Bedeutung. Diese kompakten Solarsysteme können nicht nur auf Balkonen, sondern auch auf Terrassen oder in kleinen Gärten installiert werden. Im Folgenden werden wir detailliert erläutern, wie Balkonkraftwerke funktionieren und wie sie optimal installiert werden sollten.

Die Umwandlung von Sonnenlicht in Strom

Die Umwandlung von Sonnenlicht in Strom erfolgt mithilfe von Photovoltaikmodulen, die auch als Solarpaneele bekannt sind. Diese Module bestehen aus vielen Solarzellen, die aus hochwertigen Halbleitermaterialien wie Silizium hergestellt sind. Wenn Sonnenlicht auf diese Solarzellen trifft, werden die Elektronen in Bewegung versetzt.

Der Wechselrichter und die Einspeisung

Durch die Bewegung der Elektronen entsteht Gleichstrom. Allerdings wird Gleichstrom im Haushalt normalerweise nicht verwendet. Daher muss der erzeugte Gleichstrom in Wechselstrom umgewandelt werden, da dies die gängige Stromform in den meisten elektrischen Geräten ist. Hier kommt der Wechselrichter ins Spiel, der eine wichtige Komponente eines Balkonkraftwerks ist. Seine Aufgabe besteht darin, den erzeugten Gleichstrom in Wechselstrom umzuwandeln, der mit dem Stromnetz kompatibel ist. Der Wechselrichter wird in der Regel in der Nähe der Solarmodule installiert. Sobald der Gleichstrom in Wechselstrom umgewandelt wurde, kann er ins Hausstromnetz eingespeist werden, normalerweise über den Sicherungskasten des Hauses. Auf diese Weise kann der erzeugte Solarstrom direkt im Haushalt genutzt werden, was die Abhängigkeit vom konventionellen Stromnetz reduziert und die Energiekosten senkt.

Überschüssiger Strom und Einspeisevergütung

Überschüssiger Strom kann, wenn das Balkonkraftwerk mehr erzeugt, als der Haushalt benötigt, in das öffentliche Stromnetz eingespeist werden. Dies geschieht durch eine Verbindung zum Hausstromnetz und einen speziellen Zähler. Haushalte erhalten dafür eine Einspeisevergütung, die oft auf dem Prinzip des Net-Metering basiert. Dies ermöglicht es den Besitzern von Solaranlagen, überschüssigen Strom ins öffentliche Netz einzuspeisen und gleichzeitig Energie aus dem Netz zu beziehen, wenn die eigene Anlage nicht genug Strom produziert. Je nach Effizienz des Balkonkraftwerks können so erhebliche Einsparungen erzielt werden, und die Investition amortisiert sich oft innerhalb weniger Jahre.

Die Installation von Balkonkraftwerken

Wie erfolgt die Installation von Balkonkraftwerken? Bei der Installation müssen mehrere Faktoren berücksichtigt werden, um die Funktionalität und Effektivität des Balkonkraftwerks sicherzustellen. Ideal ist eine südliche Ausrichtung des Balkonkraftwerks, um maximale Sonneneinstrahlung zu gewährleisten.

Bild von hdwh auf Pixabay

Verschiedene Montagesysteme

Es gibt zwei häufig verwendete Montagesysteme für Balkone. Ein rahmenloses Montagesystem sowie ein spezielles System für die Befestigung am Balkon. Oftmals wird das gesamte System am Balkongeländer befestigt, um Stabilität zu gewährleisten. Anschließend werden die Solarpaneele auf dem Montagesystem angebracht und mit Schrauben oder Halterungen fixiert.

Professionelle Installation und Inbetriebnahme

Der Wechselrichter wird dann über Verkabelung mit dem Balkonkraftwerk und dem Hausstromnetz verbunden. Hierbei empfiehlt es sich, einen Elektriker hinzuzuziehen, da bereits kleine Fehler bei der Installation schwerwiegende Folgen haben können. Nach Abschluss der Installation und Verkabelung kann das Balkonkraftwerk in Betrieb genommen werden.

Die Vorteile von Balkonkraftwerken

Die Vorteile von Balkonkraftwerken sind vielfältig. Sie produzieren saubere, erneuerbare Energie und tragen zur Reduzierung des Bedarfs an fossilen Brennstoffen bei. Dies hilft, die Energiekosten im Haushalt zu senken, entweder durch die Nutzung des erzeugten Stroms oder durch die Einspeisung ins Stromnetz, die vergütet wird. Die Einspeisung trägt auch zur Stabilität des öffentlichen Stromnetzes bei.

Kosteneffizienz und Flexibilität

Verglichen mit Dach-Solaranlagen sind die Anschaffungskosten für Balkonkraftwerke deutlich geringer, und es sind keine aufwändigen Baumaßnahmen erforderlich. Aufgrund ihrer geringen Größe können Balkonkraftwerke flexibel platziert werden, nicht nur auf Balkonen. Je nach Größe und Ausrichtung kann ein Balkonkraftwerk eine erhebliche Menge Strom erzeugen und so die jährlichen Ersparnisse steigern.

Wartung und Reinigung

Wartung und Reinigung sind entscheidend, um die Funktionalität des Balkonkraftwerks sicherzustellen. Regelmäßige Prüfung auf Schäden oder technische Probleme, Reinigung von Staub, Schmutz und Vogelkot sowie die Überwachung auf mögliche Schattenwürfe auf den Solarpaneelen sind notwendig. Alle paar Jahre sollte auch eine professionelle Inspektion durchgeführt werden.

Wie sieht ein Balkonkraftwerk aus?

Ein Balkonkraftwerk ist eine kompakte und meist unauffällige Anlage, die speziell für die Nutzung von Solarenergie auf Balkonen, Terrassen oder in kleinen Gärten entwickelt wurde. Es besteht aus mehreren grundlegenden Komponenten:

  1. Solarpaneele (Photovoltaikmodule): Dies sind die sichtbaren Teile des Balkonkraftwerks. Die Solarpaneele sind in der Regel rechteckige Flächen, die aus vielen einzelnen Solarzellen bestehen. Sie werden so platziert, dass sie das Sonnenlicht optimal einfangen können. Die Anzahl und Größe der Solarpaneele können je nach Bedarf und verfügbarer Fläche variieren.
  2. Montagesystem: Das Montagesystem dient dazu, die Solarpaneele sicher und stabil auf dem Balkon oder der Terrasse zu befestigen. Es kann entweder rahmenlos sein oder speziell für die Anbringung an Balkongeländern oder anderen Flächen entwickelt worden sein.
  3. Wechselrichter: Der Wechselrichter ist eine entscheidende Komponente des Balkonkraftwerks. Er wandelt den von den Solarzellen erzeugten Gleichstrom (DC) in Wechselstrom (AC) um, der in Haushalten und im öffentlichen Stromnetz verwendet wird. Der Wechselrichter ist oft in der Nähe der Solarpaneele installiert.
  4. Verkabelung: Die Verkabelung verbindet die Solarpaneele, den Wechselrichter und das Hausstromnetz miteinander. Sie transportiert den erzeugten Strom vom Balkonkraftwerk in den Innenbereich des Hauses, wo er genutzt oder ins öffentliche Stromnetz eingespeist wird.
  5. Zähler: Um den eingespeisten Strom ins öffentliche Netz zu erfassen und gegebenenfalls zu vergüten, kann ein spezieller Zähler installiert sein.
  6. Überwachungssystem: Einige Balkonkraftwerke verfügen über Überwachungssysteme, die die Leistung der Anlage überwachen. Diese Systeme können Informationen über die Stromproduktion und eventuelle Probleme liefern.

Das Erscheinungsbild eines Balkonkraftwerks hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich der Anzahl der Solarpaneele, der Art des Montagesystems und der spezifischen Platzierung auf dem Balkon oder der Terrasse. In der Regel sind Balkonkraftwerke so gestaltet, dass sie sich unauffällig in die Umgebung einfügen und wenig Platz beanspruchen. Sie sind eine platzsparende und ästhetisch ansprechende Lösung zur Nutzung von Solarenergie in Wohnungen und kleinen Grundstücken.

Fazit – Eine lohnende Investition

Zusammenfassend sind Balkonkraftwerke aufgrund ihrer niedrigen Kosten und Flexibilität eine lohnende Investition. Eine sorgfältige Installation und regelmäßige Wartung sind jedoch entscheidend. Im Zweifelsfall ist es ratsam, einen Experten hinzuzuziehen.

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Redaktion

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